Ich hatte schon meine schlechten Erfahrungen mit dem Weingut Thörle. Umso überraschter war ich über diesen charakterstarken Sylvaner. Einfach ein individueller Wein. Man sollte vielleicht im Voraus erwähnen, dass der Weisswein aus Sylvaner und grünem Sylvaner verschnitten wird. So wird der Sylvaner zu einem eigenständigem Wein und nicht nur zu einem fülligeren Riesling.
Die Nase könnte schon ein wenig kräftiger sein. Nichts erwähnenswertes zu erschnuppern ausser sauren Früchten. Am Gaumen dann aber eine angenehme Überraschung: schöne, relativ präzise Säure, Birne und Grapefruit mit kaum wahrnehmbarer grüner Paprika. Grapefruit und Paprika ziehen sich in den wiederum nicht zu unterschätzenden Abgang hinein.
Auf jeden Fall richtig kühl trinken. Und zu Spargel. Nicht zuviel zu den Spargeln, ein wenig zerlassene Butter reicht. Mich hätte eine kräftigere Nase noch mehr überzeugt, außerdem fehlt mir das für Silvaner doch charakteristische rauchige Ende. 13,5% sind auch eine menge Alkohol für solch einen frischen Wein. Aber nicht falsch verstehen, der Wein macht im Mund wirklich Spass.
4 von 6 Punkten
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